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Monika Peetz: Die Dienstagsfrauen. Gelesen von Ulrike Kiener. Audiobook. - Hörbuch -

Ratsch und Tratsch auf dem Jakobsweg oder fünf Frauen und ein Todesfall! Dieser Todesfall veranlasste die Kölner Damen, die sich seit 15 Jahren bei ihrem Lieblingsfranzosen treffen und einmal im Jahr einen gemeinsamen Wochenendtrip unternehmen, sich auf dem Jakobsweg nach Lourdes zu begeben. Ich habe mir dieses Hörbuch in meiner Gemeindebücherei ausgeliehen, um zu hören, was Frauen in den 10er Jahren unseres Jahrhunderts so bewegt. Wenn Sex und Kinder bzw. Familie und untreue Männer die bestimmenden Themen sind, scheint die Frauenbewegung der 70er Jahre, angeführt von Alice Schwarzer und ihrer „Emma“ *), nichts bewirkt zu haben. Wenn Frau Kieners Aufzeichnungen nur annähernd der Realität entsprechen, und dies könnte durchaus der Fall sein, immerhin haben Tausende von Frauen ihren schriftlichen Erguss konsumiert, finde ich das für die gesellschaftliche Entwicklung eines sozialen und demokratischen Systems, in diesem Fall dem der BRD, sehr bedauerlich. Zudem machte der Zwangsgebührenzahler auch noch eine Fernsehproduktion dieses geistlosen Plots mit seinem Geld möglich.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!