Eine wunderbar lebendig geschriebene Geschichte aus einer nicht
immer unbeschwerten Kindheit, die in den 60er und 70er Jahre des letzten
Jahrhunderts an der schwedisch-finnischen Grenze, etwa 100 Kilometer
nördlich des Polarkreises, spielt. Die Kälte, die sich an diesem Ort
fast das ganze Jahr über findet und sich auf das Leben der Menschen
niederschlägt, was nicht verwundert, ist an manchen Stellen körperlich
spürbar. Sie wird aber immer wieder schnell durch eine Art von schwarzem
Humor und kindlicher Lebensfreude vertrieben. Diese wunderbare Story
wurde 2004 verfilmt. Fazit: Nicht nur als Lesestoff an heißen
Sommertagen zu empfehlen!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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