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Mikael Niemi: Populärmusik aus Vittula

Eine wunderbar lebendig geschriebene Geschichte aus einer nicht immer unbeschwerten Kindheit, die in den 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts an der schwedisch-finnischen Grenze, etwa 100 Kilometer nördlich des Polarkreises, spielt. Die Kälte, die sich an diesem Ort fast das ganze Jahr über findet und sich auf das Leben der Menschen niederschlägt, was nicht verwundert, ist an manchen Stellen körperlich spürbar. Sie wird aber immer wieder schnell durch eine Art von schwarzem Humor und kindlicher Lebensfreude vertrieben. Diese wunderbare Story wurde 2004 verfilmt. Fazit: Nicht nur als Lesestoff an heißen Sommertagen zu empfehlen!

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Dieter Wellershof: Der Sieger nimmt alles

Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Ljudmilla Ulitzkaja: Medea und ihre Kinder

Die 1947 in Dawlekanowo geborene russische Autorin lebt heute in Moskau und hat sich als Putin-Kritikerin geoutet. Ein Dutzend Ihrer frauenaffinen Romane wurden inzwischen ins Deutsche übersetzt. Der o. g. Roman mit literarischem Anspruch, überzeugte mich mit einer gut geschriebenen Story, die auf der Krim spielt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die Titelfigur des Romans, „Meda“, eine geborene Griechin, die ihren vielfach verzweigten Familienclan aufrechterhält und große und kleine Probleme managet.

Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

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