De Crescenos Ausführungen sind allgemeinverständlich geschrieben. Ob
sie Heraklit gerecht werden, scheint mir eher zweifelhaft. Ebenso
empfinde ich seine Interpretationen bezüglich dieses vorsokratischen
Philosophen, der auch der Dunkle genannt wird, gewagt und oberflächlich.
Heraklits Werk, das uns nur fragmentarisch vorliegt, wird
wahrscheinlich auch in der Zukunft ein Rätsel bleiben und somit
weiterhin Tür und Tor für "Spekulatius" bzw. Spekulationen weit aufreißen. Aber seiner
Erkenntnis, auf die er sozusagen ein Urheberrecht hat, nämlich dass
alles fließt - ob nun durch Tür und Tor oder sonst wo hindurch -
schließe ich mich gerne an. Zudem zeigt er, für mich auf, dass geistiger
Stillstand, in der der Mensch nicht mehr selbstständig denkt, sondern
sich nur von seinen Emotionen leiten lässt, unweigerlich in die
Selbstaufgabe führt. An einer anderern Stelle sagt er, dass die Menschen
dumm seien, wenn sie so handeln, bzw. so handeln als ob sie Lemminge
wären! Das Resultat ist: Der Mensch lebt quasi nicht mehr, sondern er
wird nur gelebt. Und das Schlimme ist, dass ihm dieser Zustands nicht
bewusst wirdt, sondern er denkt, als freier mündiger Bürger zu handeln,
und nicht zuletzt deshalb, weil er spürt, dass die große Masse genau so
tickt wie er. Leider tritt dieses Phänomen in unserer Zeit verstärkt
auf und wird von Populisten aller Couleur ausgenutzt! Siehe Afd,
Wagenknecht, Seehofer & Co.! Wo es hinführt hat man beispielsweise
am Berixt gesehen. Und wo es noch hinführen kann, werden wir sehen ...
Ich ahne jedenfalls nichts Gutes!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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