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Leben des Benvenuto Cellini. Autobiographie - Übersetzt von Goethe mit einem Anhang und einem Nachwort von Harald Keller

Der filigran arbeitende italienische Goldschmied, der zur Zeit der Renaissance sein Handwerk ausübte, versuchte sich auch erfolgreich als Bildhauer und Skulpturengießer und wurde dafür von seinen adligen Auftraggebern mehr oder weniger gut belohnt. Allerdings stand Cellini bei seinen zahlreichen Projekten und Abenteuern oftmals sein aufbrausendes Naturell sowie seine mangelnde Unterwürfigkeit seinen Protegés gegenüber im Wege, was dazu führte, dass er zahlreiche Aufenthalte, in gruseligen Kerkern und schaurigen Verliesen verbringen musste, die ihn das eine oder andere Mal an den Rand des Todes führten. Beschweren konnte er sich über diese Behandlung im Grunde genommen nicht, weil er den einen oder anderen Widersacher in seiner Raserei mit seinem Degen tötete. Allerdings kam auch er bei Auseinandersetzungen mit ihnen, des Öfteren nur sehr knapp mit seinem Leben davon, einmal hätte man ihn sogar fast vergiftet. Neben Cellinis Aufzeichnungen sind aber auch der Anhang und das Nachwort sehr aufschlussreich. Auf diese Autobiographie kam ich ebenfalls durch Henry David Thoreau!

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Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

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