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Leben des Benvenuto Cellini. Autobiographie - Übersetzt von Goethe mit einem Anhang und einem Nachwort von Harald Keller

Der filigran arbeitende italienische Goldschmied, der zur Zeit der Renaissance sein Handwerk ausübte, versuchte sich auch erfolgreich als Bildhauer und Skulpturengießer und wurde dafür von seinen adligen Auftraggebern mehr oder weniger gut belohnt. Allerdings stand Cellini bei seinen zahlreichen Projekten und Abenteuern oftmals sein aufbrausendes Naturell sowie seine mangelnde Unterwürfigkeit seinen Protegés gegenüber im Wege, was dazu führte, dass er zahlreiche Aufenthalte, in gruseligen Kerkern und schaurigen Verliesen verbringen musste, die ihn das eine oder andere Mal an den Rand des Todes führten. Beschweren konnte er sich über diese Behandlung im Grunde genommen nicht, weil er den einen oder anderen Widersacher in seiner Raserei mit seinem Degen tötete. Allerdings kam auch er bei Auseinandersetzungen mit ihnen, des Öfteren nur sehr knapp mit seinem Leben davon, einmal hätte man ihn sogar fast vergiftet. Neben Cellinis Aufzeichnungen sind aber auch der Anhang und das Nachwort sehr aufschlussreich. Auf diese Autobiographie kam ich ebenfalls durch Henry David Thoreau!

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