Auch so ein „Spiegel Besteller“. Von wegen! Es handelt sich um eine
belanglose und vorhersehbare Geschichte eines intellektuellen Losers.
Der Roman, der bereits 1965 erschien, ist eher einfach als anspruchsvoll
geschrieben und spielt vorwiegend an einer Universität im Mittleren
Westen der Vereinigten Staaten von Amerika vom Ende des 19. bis zur
Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Autor gibt seinem Protagonisten, Stoner,
keine Chance ein glücklicher Mensch zu werden und lässt ihn, der aus
einfachen Verhältnissen stammt, von einer, in die nächste klischeehafte
und vorhersehbare Situation geraten, um ihn am Schluss, ach wie
dramatisch, an Darmkrebs*) zugrunde zu gehen lassen. *) Das Thema kommt mir irgendwie bekannt vor!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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