Dieser Roman ist eine Mischung aus Millers sexuellem Erlebnisbericht
und seinen Gedanken an seine Heimat Amerika in seinen Pariser Jahren
zwischen 1930 und 1932. Intellekt und Trieb stellen in diesem großartig
geschriebenen Werk gegensätzliche Pole dar. Insgesamt vermittelt Miller
so ein zum Glück inzwischen eher antiquiertes Geschlechtsbild, in dem
die Frau auf ein Objekt der männlichen Lust reduziert wird, und
Prostitution und Ausbeutung geradezu idealisiert werden.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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