Gehört! Preußens Luise: Man betrieb mit ihr Personenkult, sie wurde zur
Heiligen verklärt, sie diente als weibliches Rollenmodell, der Mensch
Luise, ein zwiespältiger Charakter, blieb auf der Strecke. Aber auch zur
Manifestierung Preußens und des Kaiserreichs mit Wilhelm I. an der
Spitze, dessen Mutter sie war, musste sie als Ikone herhalten. Nach ihr
wurden z.B. viele Schulen für Mädchen im ganzen Reich benannt. Auch in
meiner Geburtsstadt gibt es bis heute eine Luisenschule, aber dass der
Name auf Preußens Luise zurückgeht war mir nicht bekannt. So lernt man
selbst beim Autofahren dazu und fühlt sich informativ und kurzweilig
unterhalten. Selbst de Bruyns Stimme kann sich hören lassen.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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