Gehört! Bill Bryson: Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge. Sprecher: Rufus Beck. Der Hörbuchverlag.
Der Amerikaner Bryson startet seine Geschichte über alltägliche
Dinge in dem alten Pfarrhaus im englischen Norfolk, das sein Zuhause
ist, und präsentiert interessantes aus dem Leben der Menschen von den
Anfängen bis zur Gegenwart. Dabei zeigt er unterschiedliche
Lebensstandards der jeweiligen Kulturen über Jahrtausende auf.
Bemerkenswert für mich ist, dass viele Menschen noch vor 250 Jahren in
unseren Breiten quasi wie im Mittelalter lebten. Erst die
Industrialisierung in England, unter der die Massen unendlich litten,
schuf die Grundlage für die Entwicklung bis in unsere Zeit. Den größten
Quantensprung erlebten allerdings die Menschen, die zwischen 1820 und
1900 lebten, so wie der Pfarrer, der das Haus in dem Bryson heute wohnt,
erbaute. Im Plauderton erzählt der Autor kleine und große Geschichten,
gespickt mit amüsanten und traurigen Anekdoten aus dem Leben der großen
und kleinen Menschen und spart dabei nicht mit Kritik an den
vermeintlichen Eliten der Gesellschaften, die sich in ihrer Eitelkeit
und Großspurigkeit gegenseitig überboten und alles andere als Vorbilder
für das so genannte gemeine Volk waren. So mancher dieser hohen Herren
und Damen machte sich schon damals zum Affen, vor allem was die Mode
betraf. Leider hat sich daran, schaut man auf die so genannten Promis
unserer Tage, offensichtlich nichts geändert. Allerdings dienen sie,
angestachelt durch die Massenmedien, vielen kleinen Leute heutzutage als
Vorbild, wobei sie meinen ihnen nacheifern zu müssen, um ihr eigens
Glück in Verbindung mit Vergnügungssucht und Kaufrausch zu finden, was
allerdings eher in die Schuldenfalle als zum eigenen Wohlbefinden führt.
Insgesamt ist Brysons heitere Geschichte nicht nur für graue Tage
kurzweilig und regt, wie bei mir, zum Nach- und Weiterdenken an.
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