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Ben Aaronovitch: Fingerhut-Sommer - Kriminalroman -

Auf diesen Roman stieß ich in meiner Gemeindebücherei, er prangte dort an einem Ständer. Ich dachte mir, nachdem ich kurz einige Angaben las, das könnte das richtige Buch für deinen Urlaub sein. Und ich irrte mich nicht! Es ist eine Mischung aus realem Krimi und unerklärbarer Magie, in die der Autor seine Leser und -innen führt. Im Mittelpunkt steht der Kommissar Peter Grant. Er ist für magische bzw. mystische Fälle, denen nicht allein durch Ratio beizukommen ist, bei Scotland Yard zuständig. Die Geschichte, in der zwei Mädchen vermisst werden und die quasi unvermittelt wieder auftauchen, spielt auf dem englischen Land. Merkwürdige und zwiespältige Charaktere tauchen auf. Der Autor lässt seinen Leser, wenn er sich darauf einlässt, zusammen mit dem Ermittler und einer offensichtlich auf allen Gebieten unwiderstehlichen Nixe, in die Gewässer eines mystischen Flusses eintauchen, um ihm eine Märchenwelt zu eröffnen, in der Dinge geschehen, die rational nicht für möglich erachtet werden. Aber offensichtlich ereignen sie sich tatsächlich! Oder vielleicht doch nicht? Wie auch immer, Harry Potter lässt Grüßen! Aber in diesem Fall grüßt bzw. begrüßt er ausschließlich Erwachsene, da die Handlung nicht immer jugendfrei ist. Ob ich noch einen Aaronovitch Roman aus dieser Reihe lese? Wenn ja, vielleicht im nächsten Sommerurlaub.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!