Schiller war noch nie mein Favorit was deutsche Literaten angeht.
Es ist und bleibt Goethe! Er schreibt für mich mit Leichtigkeit und
einem lächelnden Auge, obwohl seine Feder meist gespitzt ist. Wo hingen
Schillers Werke auf mich immer gewollt und zum Teil verkrampft wirken.
Liegt es daran, dass sein Vater Militarist war? Andererseits ist ihm
deshalb vielleicht auch die Wallenstein-Triologie so hervorragend
gelungen! Nicht zuletzt aufgrund des Wallenstein hat er, was die Dramen
betrifft, seinem Meister Goethe durchaus etwas voraus. Vielleicht wäre
bei ihm vieles anders gelaufen, wenn er nicht in der „Goethezeit“ gelebt
hätte und seinem Idol gefallen wollte. Alles in allem: Goethe und
Schiller sind für mich als Klassiker nicht zu übertreffen. Selbst
Heinrich Heine, durchaus ein Genie, kann den zwei nicht das Wasser
reichen. Allerdings weiß man nicht, wie sich der talentierte Georg
Büchner entwickelt hätte, wäre er nicht bereits mit 23 Jahren gestorben.
Wie auch immer, wenn Mario Adorf liest, muss man Schiller, der mit nur
44 Jahren starb, einfach lauschen, denn sie werden durch seine
Interpretation zu einem besonderen Genuss.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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