Schiller war noch nie mein Favorit was deutsche Literaten angeht.
Es ist und bleibt Goethe! Er schreibt für mich mit Leichtigkeit und
einem lächelnden Auge, obwohl seine Feder meist gespitzt ist. Wo hingen
Schillers Werke auf mich immer gewollt und zum Teil verkrampft wirken.
Liegt es daran, dass sein Vater Militarist war? Andererseits ist ihm
deshalb vielleicht auch die Wallenstein-Triologie so hervorragend
gelungen! Nicht zuletzt aufgrund des Wallenstein hat er, was die Dramen
betrifft, seinem Meister Goethe durchaus etwas voraus. Vielleicht wäre
bei ihm vieles anders gelaufen, wenn er nicht in der „Goethezeit“ gelebt
hätte und seinem Idol gefallen wollte. Alles in allem: Goethe und
Schiller sind für mich als Klassiker nicht zu übertreffen. Selbst
Heinrich Heine, durchaus ein Genie, kann den zwei nicht das Wasser
reichen. Allerdings weiß man nicht, wie sich der talentierte Georg
Büchner entwickelt hätte, wäre er nicht bereits mit 23 Jahren gestorben.
Wie auch immer, wenn Mario Adorf liest, muss man Schiller, der mit nur
44 Jahren starb, einfach lauschen, denn sie werden durch seine
Interpretation zu einem besonderen Genuss.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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