Das Thema dieser Essay ist das Diktat von Denkverboten in unseren
Köpfen, um unsere Gedanken-, aber vor allem auch unsere Meinungsfreiheit
einzuschränken, damit sich niemand in seinen Empfindungen, aus welchen Gründen
auch immer, gestört fühlt. Diese Einschränk-ung wird euphemistisch auf
Neudeutsch „politically correctnes“ genannt, sie ist, in der Regel aber nichts
anders, als eine Zensur, die als Schere in unseren Köpfen aktiv werden soll! Da
sich diese Vorgehensweise in unserer Gesellschaft sukzessiv ausweitet, läuft
für mich das Ganze darauf hinaus, das in unserem Alltag ausschließlich
„Mainstream“ gefragt ist; und somit fast jede abweichende Äußerung, als
Störfaktor des gesellschaftlichen Konsens angesehen wird. Allerdings sollten,
innerhalb einer pluralistischen Gesellschaft, für die der Autor dieser Essay,
Hans Rautenberg und ich eintreten, unterschiedliche Weltanschauungen und
Lebenspläne möglich und somit tolerierbar sein, denn eine funktionierende
Demokratie lebt von Individuen, denen ein großmöglicher und persönlicher
Entfaltungs- Meinungsspiel-raum zugestanden wird!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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