Dieses Werk des Schriftstellers Peter Härtling, der am 10.07.2017 im
Alter von 83 Jahren starb, ist eine der Romanbiografien, von denen er einige
schrieb. Z. B. „Das Leben der Fanny Mendelsohn“ und vor allem „Hölderlin“, die ich
beide bereits las und empfehlen kann. Das Buch über Hölderlin, habe ich mit noch größerer Freude
gelesen, als das zuerst genannte. Den nun gelesenen Roman schrieb der Autor
in seiner unnachahmlichen Art und Weise, indem er dem Leben eines berühmten
Menschen in Biografien nachspürt und es vor seinem Leser fantasievoll
ausbreitet. Auch als Kinderbuchautor stach Peter Härtling heraus, z. B. mit
seinem Roman „Krücke“, den ich ebenfalls mit großer Freude las. Ein
besonderer Genuss war es für mich, als ich mir das Buch über Schuberts Leben
vornahm und parallel dazu seine Musik, in diesem Fall die Symphonien,
hörte.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen