Einer von Vielen und irgendwo hin unterwegs. So könnte man
Zähringers komplexen tragischen Roman mit komischen Elementen
zusammenfassen. Er erzählt von zwei Männern, die am selben Tag geboren
wurden und deren Lebenswege sich in der Nazi-Zeit in Deutschland
verknüpfen. Sie stehen im Mittelpunkt der Story, um die sich noch viele
andere kleinere ranken. Für mich ist Zähringers innovativer
Episodenroman sehr lesenswert, allerdings erfordert er eine hohe
Aufmerksamkeit, für die man auf intelligente und unterhaltsame Art und
Weise belohnt wird, wenn man dieses 487 Seiten starke Buch am Ende
angeregt und erfüllt zur Seite legt.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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