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Monika Mann: Vergangenes und gegenwärtiges – Erinnerungen

Bei diesem Buch von Monika Mann, das erstmalig 1956 erschien, muss man nicht gleich schwarzsehen, obwohl die Autorin in ihrer Familie die Rolle des Wolle spendenden Tieres in selbiger Farbe einnahm. Besonders bei Mutter Mann, kam diese Familiengeschichte nicht gut an! Wirklich überzeugen konnte sie mich nicht, da sie meiner Ansicht nach vor allem literarisch zu wünschen übrig lässt. Bezüglich der Einblicke, die sie in dieser großbürgerlichen Familie um den schreibenden Vater bietet, ist sie allerdings durchaus aufschlussreich. Und so kann der Leser quasi ebenfalls in eine Tierrolle schlüpfen, nämlich in die, des lauschenden Mäuschens.

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Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Ljudmilla Ulitzkaja: Medea und ihre Kinder

Die 1947 in Dawlekanowo geborene russische Autorin lebt heute in Moskau und hat sich als Putin-Kritikerin geoutet. Ein Dutzend Ihrer frauenaffinen Romane wurden inzwischen ins Deutsche übersetzt. Der o. g. Roman mit literarischem Anspruch, überzeugte mich mit einer gut geschriebenen Story, die auf der Krim spielt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die Titelfigur des Romans, „Meda“, eine geborene Griechin, die ihren vielfach verzweigten Familienclan aufrechterhält und große und kleine Probleme managet.

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