Bei diesem Buch von Monika Mann, das erstmalig 1956 erschien, muss
man nicht gleich schwarzsehen, obwohl die Autorin in ihrer Familie die
Rolle des Wolle spendenden Tieres in selbiger Farbe einnahm. Besonders
bei Mutter Mann, kam diese Familiengeschichte nicht gut an! Wirklich
überzeugen konnte sie mich nicht, da sie meiner Ansicht nach vor allem
literarisch zu wünschen übrig lässt. Bezüglich der Einblicke, die sie in
dieser großbürgerlichen Familie um den schreibenden Vater bietet, ist
sie allerdings durchaus aufschlussreich. Und so kann der Leser quasi
ebenfalls in eine Tierrolle schlüpfen, nämlich in die, des lauschenden
Mäuschens.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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