Gegenwartsliteratur aus Finnland! Eine arbeitslose Frau um
die 50 versucht ihrer Kontaktarmut zu entkommen und schlüpft in die Rolle einer
von Haus zu Haus gehende Marktforscherin. Dieser Roman, mit einem durchaus
interessanten Plot, in dem sich skurrile Momente und aufschlussreiche Gespräche
ergeben, ist der dritte des 1975 geborenen Autors. Allerdings plätschert die
Story nach einem gelungenen Start eher so dahin. Aber auch die sprachliche
Umsetzung, das könnte allerdings auch an der Übersetzung liegen, lässt für mein
Dafürhalten zu wünschen übrig. Trotzdem werde ich dem Autor noch eine
Chance geben und seinen Erstling, mit dem interessanten Titel „Tütenbierroman“,
der in Kallio, einem Stadtteil der finnischen Hauptstadt Helsinki angesiedelt
ist, bei Gelegenheit lesen.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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