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Mikko Rimminen: Der Tag der roten Nase


Gegenwartsliteratur aus Finnland! Eine arbeitslose Frau um die 50 versucht ihrer Kontaktarmut zu entkommen und schlüpft in die Rolle einer von Haus zu Haus gehende Marktforscherin. Dieser Roman, mit einem durchaus interessanten Plot, in dem sich skurrile Momente und aufschlussreiche Gespräche ergeben, ist der dritte des 1975 geborenen Autors. Allerdings plätschert die Story nach einem gelungenen Start eher so dahin. Aber auch die sprachliche Umsetzung, das könnte allerdings auch an der Übersetzung liegen, lässt für mein Dafürhalten zu wünschen übrig. Trotzdem werde ich dem Autor noch eine Chance geben und seinen Erstling, mit dem interessanten Titel „Tütenbierroman“, der in Kallio, einem Stadtteil der finnischen Hauptstadt Helsinki angesiedelt ist, bei Gelegenheit lesen.

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