Dieser Roman handelt von einer nicht alltäglichen Liebesbeziehung.
Eleonora eine 38-jährige Schauspielerin erzählt aus der Ich-Perspektive
von ihrem Verhältnis zu ihrem 20 Jahre jüngeren Schüler Chirú. Dabei
reflektiert sie sowohl ihre Kindheit als auch ihre Jugend und zeigt auf,
dass ihre Prägung dazu führte, dass sie sich in Chirú verliebte. Sie
beneidet ihn vor allem um seine Unbekümmertheit, die sie in seinem Alter
aus ihrer Biographie heraus nicht hatte. Zudem kommt das jugendliche
und gute Aussehen hinzu, das sie für ihren Jüngling einnimmt. Ihr
Verstand sagt ihr, dass sie eine gewagte Beziehung mit ihrem Schüler
eingeht, aber ihre Gefühle lassen sich nicht unterdrücken. So finden die
Liebenden schließlich zueinander. Die Autorin Michela Murgia zeigt das
Verhältnis dieser beiden Menschen sensibel auf, aber wie nicht anders zu
erwarten, ist es eher nicht von langer Dauer. Allerdings vermittelt die
Geschichte für mich recht deutlich, dass Probieren wichtiger ist als
Gelingen!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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