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Meine Urlaubslektüre aus dem Jahre 2009

„Tausend strahlende Sonnen“ von Khaled Hosseini
Husseinis Zweitwerk nach dem „Drachenläufer“ wirkt von der Story her ein wenig konstruiert. Es ist zwar sprachlich nicht so gelungen wie sein Erstling, aber dafür ebenfalls spannend erzählt und bietet darüber hinaus dem okzidentalen Leser erneut einen tiefen Einblick in die ihm doch sehr fremde Thematik Afghanistans mit all ihren Facetten. Somit ist dieses Buch für mich durchaus lesenswert.
 
„Ich gebe Ihnen Mein Ehrenwort“ - Die Weltgeschichte der Lüge - Ein Text von Traudl Bünger und Roger Willemsen. Diesem Buch liegt ein Bühnenprogramm mit Dieter Hildebrandt und Roger Willemsen zugrunde, das seit 2007 immer wieder gezeigt wird. Der Text respektive das Buch ist ein höchst informatives intellektuelles Feuerwerk und damit sehr lesenswert. (Und vielleicht auch sehenswert?)
 
„Tagsüber dieses strahlende Blau“ von Stefan Mühldorfer
Empfehlenswert für Männer die in der Mitlifekrisis - oder kurz davor - sind und keine Angst davor haben eigene Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Frauen können bzw. dürfen es - oder sollen es sogar - ebenfalls lesen.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!