„Dreh dich nicht um, der … geht um!“ In dieser Fantasiegeschichte
ist es der weibliche Vampir Carmilla, der in einem Schloss in der Steiermark
seine Gepflogenheiten nachgeht und seinen Opfern sonderbare Qualen, gepaart mit
lesbischen Fantasien beschert. Diese „gothic
fiction“, auf Deutsch „Schauerroman“, erlebte seinen Höhepunkt im 19.
Jahrhundert. Joseph Sheridan Le Fanu, Sohn
eines irischen protestantischen Geistlichen mit
hugenottischer Abstammung war
seiner Zeit ein Meister dieses Genres. Seine Fantasie vollen Geschichten, gespickt
mit literarischem Können und geschliffener literarischer Sprache, waren in der
damaligen Zeit gefragt und beliebt zugleich! Zu den Bewunderern des Autors
gehörten u. a. Henry James und James Joyce.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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