Der portugiesische Literaturnobelpreisträger von 1998, ein
bekennender Atheist, liefert mit diesem, seinem letzten, eher kurzen
Roman, eine wunderbare Persiflage auf die Bibel. Saramagos Geschichte
steckt voller Einfallsreichtum und Fantasie, aber auch Ironie, da er
Kain, den Mörder seines Bruders Abel als Protagonist zeigt und ihn auf
eine Zeitreise durch die Jahrhunderte schickt. Saramago mokiert sich
meiner Ansicht nach zu Recht, über den zornigen und strafenden Gott, der
auf brutale Art und Weise den Menschen seinen Willen aufzwingt. Ich
fühlte mich hervorragend unterhalten und amüsierte mich köstlich!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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