Dieser erfolgreiche Göttinger Professor für Experimentalphysik, der
von 1742-1799 lebte, gilt als Begründer des deutschsprachigen
Aphorismus. Sein Stil war locker und Einfallsreich, was seine
Sudelbücher beweisen, die für mich noch heute eine selten zu findende
feinsinnige Qualität haben, dass es Lichtenberg meisterlich gelang,
seine wie quasi dahin geworfenen spitzfindigen Formulierung satirisch
auf dem Punkt zu bringen und so menschlich zu formulieren, dass sie
selbst noch auf heutige Zeitgenossen zutreffen. Ja, die Menschen haben
sich offensichtlich im Kern nicht gravierend geändert ….
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen