Sehr starker Beginn, mit eher schwachem, dahinplätscherndem Ende! Der in Böhmen
geborenen Autor, der 1908 seinen Doktortitel in Medizin erwarb und 1913 mit
„Die Galeere“ seinen ersten Roman veröffentliche, stellt in diesem episodenhaften
Werk einen Arzt in den Mittelpunkt, der angeblich Adolf Hitler von dessen
Augenleiden heilte. Für diesen gelungenen Eingriff muss derselbige Arzt später
in einem KZ büßen. Weiss Story, letztlich ein Konglomerat aus Fiktion (Hitlers
Operation) und Realität (Europäische Geschichte), konnte mich nicht überzeugen.
Allerdings fand es mit seiner 1963 posthumen Veröffentlich-ung seinen
verdienten Platz innerhalb der literarischen Dokumente des NS-Widerstands; und
von daher lässt sich Ernst Weiss in eine Reihe von bekannten Autoren wie
Bertold Brecht und Heinrich Mann einordnen. Weiss nahm sich 1940 in Paris das
Leben!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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