Ist ein Klassiker, der auf satirische Art und Weise den
amerikanischen Traum von Wohlstand und Ruhm pervertiert, der hier in der
Gestalt des gut aussehenden erfolgreichen Yuppies und skrupellosen
Serienkillers Pattrick Batemann personifiziert ist. Trotz oder sogar
gerade wegen der großen Brutalität, die eher unvermittelt und banal
daherkommt und eigentlich eine Antwort des Protagonisten auf seinen
Bankerjob ist, in dem er sich genauso wie in seiner Freizeit, in der nur
Äußerlichkeiten, wie persönliches Aussehen, teure Markenoutfits und
heiße Girls zählen, nicht zurecht kommt, fesselte mich Ellis
schriftstellerisch sehr anspruchsvolle Story von der ersten bis zur
letzten der 549 Seiten! Insgesamt ist die Pattrick Batemanns
Lebensgeschichte, die alles in allem wie eine gelungene literarische
Komposition auf mich wirkte, ein großer Hilferuf eines kranken unreifen
Psychopaten, wie ihn nur der ausufernde und alles menschliche sprengende
Neokapitalismus hervorbringen kann, und beweist zudem wieder einmal die
Banalität, dass Geld allein nicht glücklich macht. Aber ob diese
Erkenntnis jemals bei den Menschen ankommt, bis der letzte „Mohikaner“
ausgegeben ist, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen