Die Autorin erzählt, wie sie sich entschied mit 21 Jahren in
den Benediktinerinnen-Orden einzutreten und beschreibt ihre Erlebnisse, aber
auch über ihre Gefühle in dieser Zeit hinter Klostermauern. Die Aufzeichnungen
ließen sich gut lesen, waren interessant und informativ. Allerdings empfand ich
die Einstellung der Protagonistin ihrem Orden (Äbtissin) gegenüber als egoistisch.
Darüber hinaus schien sie mir nicht bindungsfähig zu sein, denn als der erst
beste Mann kommt, läuft sie davon.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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