Richard David Precht: Wer bin ich - und wenn ja wie viele?
Das Buch ist nicht schlecht. Der Stil bzw. die Sprache ist ganz i. O.! Nur
hat Herr Precht ziemlich viele Themen in sein Werk hineingepackt! Wahrscheinlich
wollte er seine Meinung zu all den Themen loswerden. Mit Philosophie im
eigentlichen Sinne hat das Buch am Ende nicht mehr viel zu tun. Wenn man in die
Philosophie (-Geschichte) einsteigen möchte, gibt es eine Reihe von besseren
und interessanteren Büchern. Das Beste an Prechts Buch ist eigentlich der
Titel, aber er deckt nicht den Inhalt des Buches ab. Übrigens, der Titel hat
mich auf das Buch neugierig gemacht. Ein Titel kann somit ebenfalls so
irreführend wie ein Umschlagtext sein.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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