Dieser dänische Autor
(1869-1954) war mir vollkommen unbekannt. In der ehemaligen DDR ist er
eine Größe gewesen, im Westen verschwieg man ihn offensichtlich. Das lag
sicherlich daran, weil er ein Kommunist war. Der Autor kann sich
stilistisch und sprachlich durchaus mit einigen literarischen Größen wie
Stefan Zweig oder Joseph Roth vergleichen lassen. Weltliteratur, wie
auf dem Klappentext behauptet, ist es allerdings nicht. Was leider des
Öfteren bei der sehr berührenden Geschichte über eine Frau, die von
Anfang an im Leben aus gesellschaftlichen Gründen keine Chance hat,
nervt, ist die sozialistische Arbeiterideologie, die der Autor seinem
Leser permanent einhämmert. Ich war immer wieder versucht mit dem Autor
ein Zwiegespräch zu führen und ihm zu sagen: „Ich verstehe Dich, Du hast
ja Recht! Aber bitte, jetzt reicht es!“ Trotzdem lautet mein Fazit:
Lesenswerte Arbeiterliteratur ohne Hoffnung (das ist allerdings mit der
Zeit sehr deprimierend), die beeindruckend das Leben der besitzlosen
Klasse der damaligen Zeit beschreibt.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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