Eine Lehrerin findet zufällig in einer abbruchreifen spanischen Schule Notizen
eines Dorfschullehrers, der im Oktober 1944 in einer Kirche getötet wurde und
spürt sein Schicksal nach. Das Buch, des in Barcelona geborenen
Schriftstellers, ist nicht schlecht, allerdings auch nicht überragend. Spannung
erhält es hauptsächlich durch Zeitsprünge. Ansonst ist der Erzählstil eher
konventionell. Schließlich entlarvt die Story das Zusammenspiel zwischen
bigotten Christen und katholischer Amtskirche.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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