Der portugiesische Autor, er hat sein Buch in den 20ern und
30ern Jahren in Lissabon verfasst, ist ein ziemlich intellektueller, tiefschürfender,
philosophischer und einsamer Typ, der über sich und vor allem über das bzw.
sein Leben auf einer sehr anspruchsvollen literarischen Ebene schreibt! Maike
Albath vom Tagesspiegel verglich das Buch mit der Bibel, in das man immer
wieder hineinschauen aber vor allem auch querbeet lesen kann. Kurzum, für mich
steckt das Buch voller interessanter Weltanschauungen und philosophischer sowie
vor allem auch sozial- und gesellschaftskritischen Spitzfindigkeiten.
Vereinfacht könnte man sagen, dass das Buch von einem Individualisten erzählt,
der sich schreibend versucht im Kontext der Welt zu setzen, weil er, Real quasi
nicht dazu gehört, obwohl er beruflich als Buchhalter durch seine
Zahlenkolonnen im Leben eingebunden ist... Diese fast 600 Seiten sind nicht
einfach zu lesen - manche Aussagen muss ich zwei bis dreimal lesen - aber sie
sind unheimlich interessant und regen mich vor allem zum Nach- und Weiterdenken
an. Darüber hinaus bestätigt es mich in mancher Ansicht und Meinung. Und
Selbst-Bestätigung tut halt immer wieder gut!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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