Dieser Antikriegsroman, in dem Notizen männlicher Zwillingskinder im 2.
Weltkrieg in Ungarn im Mittelpunkt stehen, ist nichts für schwache
Nerven, denn er bietet starken Tobak. Weil Krieg herrscht, leben sie bei ihrer heruntergekommenen Großmutter. Diese beutet ihre
Enkel aus! Die zwei verwahrlosten Jungs erschaffen sich, um zu
überleben, eigene Moralbegriffe und stumpfen physisch und psychisch
total ab. Mit der Zeit ertragen sie
Schmerzen und erlernen das gefühllose Töten! Das grausame, überragend
geschilderte Szenario ist ein einziger Aufschrei gegen den Krieg und
gegen das Vergessen! Wie viele Bücher dieser Art benötigt die Welt
eigentlich noch???
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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