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George Saunders: Zehnter Dezember – Stories

Interessante Stories mit klaren Aussagen über Menschen, Situationen und die Welt! Saunders intensive Sprache (Übersetzung Frank Heibert) führt dazu, dass sie einem als Leser fast sprachlos macht, ja, quasi den Atem raubt, sodass man ständig Luft holen muss, um weiterzulesen, damit es einem gelingt, seine sehr individuellen Protagonisten mit ihren facettenreich skurrilen, aus dem Leben gegriffenen Geschichten zu verfolgen. Allerdings lohnt sich diese Vorgehensweise sehr, denn so erhält man als Leser einen unmittelbaren Eindruck von Menschen, die sich Tag für Tag mit Existentiellem und Profanem herumschlagen müssen und denen es trotzdem immer wieder gelingt ihr Leben, bis zum nächsten kleineren oder größeren Crash, „auf die Reihe“ zubringen!


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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

John Niven: Gott Bewahre

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