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Charles Baudeliere: "Die Blumen des Bösen" - Lyrik -

Dieses Buch ist ein "Lyrik-Klassiker" und der Stil der Gedichte gefällt mir sehr gut! Baudeliere scheint ein sehr charismatischer Mensch, mit einer interessanten Biografie gewesen zu sein. Allerdings klingen in seinen Gedichten für mich immer wieder christliche Normen, Werte und Verbote (sowie auch Antisemitismus) durch, die die Lust verdammen und - wie gehabt - die Frau als böse Verführerin abstempeln. Leider hat sich diese Ideologie bis heute vor allem im religiösen Bereich gehalten. So ist es nach wie vor für den Mann einfach, die Frau für seinen Trieb verantwortlich zu machen. Ach, die armen Männer ... (Zum Glück hat sich aber innerhalb der Gesetzgebung - zumindest in der westlichen Welt - einiges getan.)

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!