Dieses Buch ist ein "Lyrik-Klassiker" und der Stil der Gedichte gefällt mir sehr gut! Baudeliere scheint ein sehr charismatischer Mensch, mit einer interessanten Biografie gewesen zu sein. Allerdings klingen in seinen Gedichten für mich immer wieder christliche Normen, Werte und Verbote (sowie auch Antisemitismus) durch, die die Lust verdammen und - wie gehabt - die Frau als böse Verführerin abstempeln. Leider hat sich diese Ideologie bis heute vor allem im religiösen Bereich gehalten. So ist es nach wie vor für den Mann einfach, die Frau für seinen Trieb verantwortlich zu machen. Ach, die armen Männer ... (Zum Glück hat sich aber innerhalb der Gesetzgebung - zumindest in der westlichen Welt - einiges getan.)
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen