Fontane porträtiert in diesem für mich wirklich köstlich und
unterhaltsam geschriebenen Roman mit autobiographischen Zügen,
gewissermaßen die Berliner Gesellschaft des ausgehenden 19.
Jahrhunderts. Der Roman trägt den Untertitel „Wo sich Herz zum Herz
findt“. Mit seinem bissigen Spott und seiner bitteren Ironie zeigt
Fontane deutlich, wie hohl und oberflächlich sich das Bürgertum der
damaligen Zeit gab. Allerdings gebärdet sich die heutige sogenannte „Upper Class" kein Deut besser!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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