Direkt zum Hauptbereich

A.J. Cronin: Die Schicksalsnacht (Trivialroman)


In diesem schwarz-weiß gezeichneten Trivialroman von 1940 mit festen Rollenbildern des schottischen Autors, Arztes und Vielschreibers (er verfasste 25 Romane) plaudert er einiges aus der Krankenhauswelt aus, in die ich als Patient einmal für längere Zeit gezwungenermaßen hineinschnuppern musste. So hatte ich beim Lesen durchaus einige Déjà-vu Erlebnisse! Im Mittelpunkt stehen die engagierte Krankenschwester Anne sowie deren Schwester Lucy, die ebenfalls in diesem Beruf arbeitet. Die triviale Geschichte hat trotz allen Schwächen einen Spannungsbogen sowie einen Unterhaltungswert, sodass sie sich mit ihren knapp 200 Seiten „gut weglesen ließ“! Zudem ist sie sozialkritisch und beleuchtet die absolut unzumutbaren Arbeitsverhältnisse für Krankenschwestern in der damaligen Zeit. Dies hat sich sicher verbessert und dass zum Schluss die Protagonistin einen Arzt heiratet, soll es ja bis heute geben!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dieter Wellershof: Der Sieger nimmt alles

Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

John Niven: Gott Bewahre

Leicht, locker und flockig Geschriebenes zum Thema Gott und die Welt! Wer, so wie ich, katholisch sozialisiert wurde und seine ihm aufoktroyierten Glaubensbotschaften hinterfragt hat, kann sicher mit diesem Fantasiemärchen etwas anfangen. Wie auch immer, etwas Wahres ist durchaus dran an dieser schrägen Story, die im Amerika der Jetztzeit spielt. Fazit: Kurzweilige Erzählung mit einem Schuss Tiefgang für alle, die diese Materie interessiert. Da die Story literarisch nicht anspruchsvoll ist, ist sie für Everybody geeignet, der sich nicht an Blasphemie stört, sondern sie im Gegenteil zu schätzen weiß.