Franziska
Schreiber, eine junge ostdeutsche Frau und ehemalige AfD Mitarbeiterin
outet in ihrem Erfahrungsbericht diese sich bürgerlich gebende Partei
als eindeutig rechts und sieht sie in der Nachfolge der marginalisierten
NPD! Nach Aussagen Schreibers fühlen sich verunsicherte misstrauische
Menschen aus allen Schichten von dieser Partei angezogen, weil sie ihnen
(vermeintlich) einfache Antworten auf komplexe Fragen und Themen
bietet. Allerdings streut die AfD gezielt falsche Fakten und setzt
Unwahrheiten in die Welt, um bei ihren Wählern vorhandene Vorurteile und
Ängste zu schüren bzw. sie anzuheitzen. Was die Wähler von ihrer Partei
vor allem erwarten, ist die direkte Ansprache und die permanente
Bestätigung ihres „gesunden“ Menschenverstandesverstandes, weil sie ihm
erstens vertrauen und sich zweitens ausschließlich von diesem leiten
lassen! Genau diese emotionalen Bedürfnisse sind es, die ihnen diese
stark rechtslastige Partei bietet, bei der permanente Anschuldigungen
und üble Verleumdungen gegen die sogenannten Etablierten auf der
Tagesordnung stehen; allerdings wird auch intern gemobbt! Laut Schreiber
leben Partei und Wähler in einer von der realen Welt abgeschotteten
Blase, in der sie den Blick für die Realität verlieren und sich
zunehmend gegen die da draußen radikalisieren. Für die Autorin stellt
diese Radikalisierung eine große Gefahr für unsere Demokratie dar, vor
der unsere Gesellschaft auf der Hut sein muss. Somit ist hinschauen und
nicht wegschauen angesagt. Wie heißt es gleich noch: „Wehret den
Anfängen!“
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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