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Dirk Neubauer: Das Problem sind wir / Ein Bürgermeister kämpft in Sachsen für die Demokratie - Sachbuch -

Ein interessanter, analytischer und kritischer Blick eines Funktionsträgers aus dem Osten Deutschlands auf das Konstrukt BRD mit erhellenden Einblicken in seine Arbeit und auf die Menschen mit ihren Sorgen und Anliegen vor Ort. Neubauer versucht Politik zu leben, sie zu veranschaulichen und für seine Bürger verständlich zu machen, ohne dabei den „Kümmerling“ zu geben! Für mich ist das ein sehr positiver Beitrag zur gelebten Demokratie, an dem sich sicher der ein oder andere Mandatsträger ein Beispiel nehmen könnte. Allerdings gilt das auch so manchem nörgelnden Bürger, der anerkennen sollte, dass es sicherlich nicht wenige menschlich und politisch engagierte Mandatsträger gibt, die es nicht verdient haben als „Die da Oben!“ pauschal abgeurteilt zu werden. Aber selbstverständlich ist es immer leichter auf „Die da Oben“ zu schimpfen, als sich an der eigenen Nase zu fassen! Fazit: Dirk Neubauer zeigt seinen Mitmandatsträgern und dem Bürger, dass gelebte Demokratie ein Miteinander ist!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!