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Laura Wilson: Wenn die Nacht kommt

Die einzelnen Kapitel des spannenden und gut geschriebenen Thrillers, der 1940 zur Zeit des 2. Weltkrieges in London spielt, sind jeweils aus der Sichtweise der agierenden Charaktere geschrieben. Besonders interessant und erschreckend zugleich, ist die Perspektive des Mörders, der nach außen hin einen jungen, gut funktionierenden Flieger der britischen Luftwaffe abgibt. Offensichtlich kann er aber nicht damit umgehen, Menschen zu töten, wie es von ihm als Kampfpilot verlangt wird. Allerdings erfüllt er seinen Auftrag trotzdem und macht in einer Art krankhaften Wahns in seiner Freizeit nahtlos da weiter, wofür er als Flieger ausgebildet wurde und bezahlt wird. Übrigens, die über 65 Millionen bei Kampfhandlungen getöteten Menschen des 2. Weltkrieges waren in der Mehrzahl keine Soldaten, sondern Zivilisten!

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Dieter Wellershof: Der Sieger nimmt alles

Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

John Niven: Gott Bewahre

Leicht, locker und flockig Geschriebenes zum Thema Gott und die Welt! Wer, so wie ich, katholisch sozialisiert wurde und seine ihm aufoktroyierten Glaubensbotschaften hinterfragt hat, kann sicher mit diesem Fantasiemärchen etwas anfangen. Wie auch immer, etwas Wahres ist durchaus dran an dieser schrägen Story, die im Amerika der Jetztzeit spielt. Fazit: Kurzweilige Erzählung mit einem Schuss Tiefgang für alle, die diese Materie interessiert. Da die Story literarisch nicht anspruchsvoll ist, ist sie für Everybody geeignet, der sich nicht an Blasphemie stört, sondern sie im Gegenteil zu schätzen weiß.