Direkt zum Hauptbereich

Gegen den Strom - Ein Gespräch über Geschichte und Politik - Joschka Fischer, Fritz Stern - Sachbuch -

Dieses Interview-Buch habe ich in einer Bahnhofsbuchhandlung entdeckt, als ich mir die Wartezeit auf die S-Bahn verkürzen wollte. Super, dass ich die vorherige Bahn um 30 Sekunden verpasst habe, denn ansonsten wäre ich auf dieses lebendige Gespräch, das 2012 geführt wurde, sicher nicht aufmerksam geworden! Besonders bemerkenswert fand ich die Passagen zur Wiedervereinigung und zur Verdummung der Gesellschaften, besonders der amerikanischen! Aber leider schaut es ja in dieser Hinsicht bei uns in Europa nicht viel besser aus. Verursacher dieses Debakels sind die Massenmedien, bei dem nicht die Information sondern der Kommerz im Vordergrund steht und damit Populisten, wie Fritz Stern richtig bemerkt, in die Hände spielt!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!