Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor
war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511
Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu
erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden
Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht
ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu
treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe
bereitet.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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