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Beendet: Hanno Rauterberg: Wie frei ist die Kunst – Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus - Sachbuch -

Schranken in Köpfen nehmen zu, allenthalben wird Sexismus beklagt! Daraus resultierende Folgen: In Museen werden Bilder abgegangen, die Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte lang nicht als anstößig galten. Aber auch Theateraufführungen und Filme werden mit Schlagworten wie Rassismus und Frauenfeindlichkeit, etc. belegt. Es scheint, dass unsere liberale Gesellschaft den Rückwärtsgang eingelegt hat! Diesen sich einschleichenden Vorgang zeigt Hanno Rauterberg in seinem Essay an diversen Beispielen in den verschiedensten kulturellen Bereichen auf und warnt davor, dass die künstlerische Freiheit auf der Strecke bleibt! Daraus resultiert für mich die Gefahr, dass die Prüderie der 50.er Jahre des 20. Jahrhunderts wieder als Maßstab für Kunst etc. gilt! Ein Grund für diese heutige Kunstphobie könnte meiner Ansicht nach sein, dass sich die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen von dem schnellen Wandel in Kunst, Kultur, etc. überrollt fühlen. Für mein Dafürhalten sind allerdings nicht wegschauen und verbieten angesagt, sondern eine gesamtgesellschaftliche konstruktive Auseinandersetzung mit dem sensiblen Thema „Die Freiheit der Kunst!“ im 21. Jahrhundert!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!