Der 1935 geborene Wiener Philosoph beschäftigte sich u. a. mit
Argumentationsphilosophie, was er in seinen o. g. Aufzeichnungen, die ich nur
empfehlen kann, bestens dokumentiert. Anstatt einer Rezension möchte ich
Schleichs unten stehenden Absatz rezitieren, der für mich eine hervorragende
Anleitung darstellt, mit Menschen umzugehen, die meinen sie haben „Die
Wahrheit“, aus welchen Gründen auch immer, für sich gepachtet und müssten sie
anderen aufoktroyieren! „Ideologien, Religionen, Schwärmereien, Visionen,
Dogmen, Doktrinen, Glaube und Aberglaube, Orthodoxien, Häresien und was der
gleichen noch alles geben mag, die zu Verletzungen der Menschenrechte anleiten oder
dieselben verharmlosen, soll man attackieren – auch dann, wenn sie sich im
Moment lammfromm geben. Denn die Erfahrung lehrt, dass man in diesen Dingen,
überhaupt nicht misstrauisch genug sein kann. Deshalb soll man jeden Versuch,
die Vernunft verächtlich zu machen, jede Relativierung der Vernunft durch
verspielte Intellektuelle genauso wie durch verbohrte Fanatiker entschieden
verbitten.“ (Seite 175 unten bis 176 oben!)
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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