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Marko Rostek: 33 Tage - Der letzte Sommer des alten Europas -

- Wem ein Sachbuch zu anspruchsvoll bzw. zu nüchtern ist, ist mit diesem Roman, der die diplomatischen Aktivitäten kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkriegs dokumentiert, gut bedient. Eigentlich war den Beteiligten Österreichs und Deutschlands klar, dass eine Kriegserklärung an Serbien nur in ein Chaos führen konnte. Aber ihr bornierter Größenwahn und die Machtsmachtsansprüche der Gegner, beides eingebettet in männliche Eitelkeit, führten in das Chaos, das mit der Katastrophe des 2. Weltkriegs erst seinen abschließenden Höhepunkt in dem Untergang des sogenannten "Großdeutsches Reiches" fand.

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Dieter Wellershof: Der Sieger nimmt alles

Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Ljudmilla Ulitzkaja: Medea und ihre Kinder

Die 1947 in Dawlekanowo geborene russische Autorin lebt heute in Moskau und hat sich als Putin-Kritikerin geoutet. Ein Dutzend Ihrer frauenaffinen Romane wurden inzwischen ins Deutsche übersetzt. Der o. g. Roman mit literarischem Anspruch, überzeugte mich mit einer gut geschriebenen Story, die auf der Krim spielt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die Titelfigur des Romans, „Meda“, eine geborene Griechin, die ihren vielfach verzweigten Familienclan aufrechterhält und große und kleine Probleme managet.

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