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Lee Smolin: Im Universum der Zeit - Auf dem Weg zu einem neuen Verständnis des Kosmos - Sachbuch -

Es handelt sich um ein interessantes Buch mit einem fesselnden Thema, das das Verständnis bezüglich unseres Universums verändern könnte! Ich empfand es nicht immer als ganz einfach, dem Autor, der ein US-amerikanischer Theoretischer Physiker ist, in seinen Gedanken zu folgen. Allerdings waren für mich die von ihm erwähnten Kollegen, Philosphen etc. keine Unbekannten, deren Theorien ich ihnen auch zuordnen konnte. Es erstaunte mich aber, dass er die Verdienste von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 -1716), des protestantischen Mahthematikers, Philosophen etc. noch vor Newtons Erkenntnissen hervorgehoben hat. Besonders griff Smolin mehrmals Leibniz Idee der "besten aller möglichen Welten" auf, in der dieser auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Gutem und Üblem hinweist, da es für ihn nur Gutes zum Preis der Tatsache gibt, dass auch Übel in der Welt existiert. Die erste Berührung mit Leibniz, dem letzten sogenannten Universalgelehrten, hatte ich in Form eines Butterkeks, wie sicher viele andere in ihrer Kindheit auch. Die hannoversche Firma Bahlsen benannte das von ihr 1891 herausgebrachte Gebäck nach ihm, dem langjähriger Hofbibliothekar dieser Stadt. Leibniz, geboren in Leipzig, hatte seinerzeit als haltbares Produkt zur Verpflegung der Soldaten Zwieback vorgeschlagen. Ich finde es in diesem Kontext immer wieder bemerkenswert, dass man, wenn man es tatsächlich will und für erstrebenswert hält, sozusagen von der Wiege bis zur Bahre dazulernen kann!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!