Hörbuch!
Diese Story vom Sterben und Leben wirkt sprachlich wie inhaltlich
sehr bemüht. Zwei Damen, eine ältere und eine jüngere, ringen mit ihrem
Leben, beide werden an die spanischen Nordwestküste gespült, wo sich
ihre Biografien miteinander vermengen. Es tritt eine weitere Frau auf,
eine Nonne, eine nicht so ganz Heilige, die die beiden deutschen Damen
unter ihre Fittiche nimmt. Auch für die Libido ist gesorgt, denn es
taucht ein älterer aber reicher Adonis auf, der wie sich herausstellt,
der kleine Bruder der Nonne ist, und den beiden Damen sehr sehr nahe
kommt. Zum Schluss tritt, ein Kind ins Leben, zum Ausgleich dafür, dass
zuvor eines die Welt verlassen hat. Nein, von einem Groschenroman ist
nicht die Rede, aber von einem Hörbuch, das ich für einen Euro erstanden
habe und das mich über sehr viele Stunden eher schlecht als recht
unterhielt. Aber das Autoradio, egal welcher Sender, stellt für mich
keine echte Alternative dar.
Da höre ich mir doch lieber noch einen shlechten Roman an!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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