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Juliane Hilscher: Vom Leben und Sterben der Pinguinfische. Gelesen von der Autorin. RADIOROPA

Hörbuch! Diese Story vom Sterben und Leben wirkt sprachlich wie inhaltlich sehr bemüht. Zwei Damen, eine ältere und eine jüngere, ringen mit ihrem Leben, beide werden an die spanischen Nordwestküste gespült, wo sich ihre Biografien miteinander vermengen. Es tritt eine weitere Frau auf, eine Nonne, eine nicht so ganz Heilige, die die beiden deutschen Damen unter ihre Fittiche nimmt. Auch für die Libido ist gesorgt, denn es taucht ein älterer aber reicher Adonis auf, der wie sich herausstellt, der kleine Bruder der Nonne ist, und den beiden Damen sehr sehr nahe kommt. Zum Schluss tritt, ein Kind ins Leben, zum Ausgleich dafür, dass zuvor eines die Welt verlassen hat. Nein, von einem Groschenroman ist nicht die Rede, aber von einem Hörbuch, das ich für einen Euro erstanden habe und das mich über sehr viele Stunden eher schlecht als recht unterhielt. Aber das Autoradio, egal welcher Sender, stellt für mich keine echte Alternative dar. Da höre ich mir doch lieber noch einen shlechten Roman an!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!