Naive Naturromantik als Spiegel der nicht wirklich guten alten Zeit
um 1900 im bayrischen Wald. Gelungene „Sozialstudie“ bei der die
Autorin die Autoritäten der katholischen Kirche scharf kritisiert. Auch
Emrenz Meiers Biografie ist für die Region, in der sie aufwuchs und die
damalige Zeit nicht untypisch: 1874 wurde sie in Schiefweg bei
Waldkirchen geborenen. Gestorben ist sie am 28. Februar 1928 im Alter
von 53 Jahren in Chicago.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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