Auch dieses Buch, das in Las Vegas
und Reno spielt, vermittelt wie das zuletzt genannte keine Hoffnung, höchstens am Schluss einen
kleinen Schimmer. Hier geht es ebenfalls um eine Frau aus der
Unterschicht bzw. dem Prekariat. Sie heißt Allison. Obwohl sie mehr als
100 Jahre später als Ditte lebt, hat sie ebenfalls keine Chance ihrem
Milieu zu entrinnen. Unterstrichen wird die depressive Grundstimmung
dieses Romans von einem Soundtrack, den der Autor, er ist auch Musiker,
zusammen mit Paul Brainard eingespielt hat. Willy Vlautin - die
Übersetzung hat Robin Detje übernommen - benutzt eine sehr einfache aber
sehr fesselnde Sprache, die mich von Anfang an in einen Bann gezogen
hat. Auch bei diesem Buch handelt es sich nicht um Weltliteratur, aber
das tut diesem zeitgenössischen schnörkellosen Roman eher gut. Mein
Tipp: Ebenfalls lesenswert.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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