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Peter Härtling: Schubert - Zwölf Momente musicaux und ein Roman

Dieses Werk des Schriftstellers Peter Härtling, der am 10.07.2017 im Alter von 83 Jahren starb, ist eine der Romanbiografien, von denen er einige geschrieben hat. Z. B. „Das Leben der Fanny Mendelsohn“ und vor allem „Hölderlin“, die ich beide bereits las. Das Buch über Hölderlin, las ich mit noch größerer Freude als das zuerst genannte. “Schubert“ fiel mir ca. 14 Tage nach dem Tod Härtlings auf einem Flohmarkt in die Hände. Auch diesen Roman über den Wiener Musiker schrieb er in seiner unnachahmlichen Art und Weise, das Leben eines berühmten Menschen in Biografien nachzuspüren und es vor seinem Leser fantasievoll auszubreiten. Als Kinderbuchautor stach Peter Härtling ebenfalls heraus, z. B. mit seinem Roman „Krücke“, den ich mit großer Freude las. Ein besonderer Genuss war es für mich beim Lesen über das Leben Schuberts parallel seine Musik zu hören. In diesem Fall waren es die Symphonien!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!