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Charlotte Roche: Feuchtgebiete

Dieser Roman erschien im Februar 2008. Ich las ihn recht bald. Die Story ist einfach nur banal! Von Frau Roche hatte ich mir mehr versprochen. Provokation als alleinige Grundlage eines Buches reicht einfach nicht aus, um mehr als 200 Seiten zu füllen! Obwohl ich mit der Autorin durchaus die eine andere oder These teile, wie z. B. ihre Kritik an dem Reinigungs- und Hygienewahn der Frauen - der offensichtlich von Männern erwartet wird - geben Story, Stil und Sprache einfach zu wenig her. Wobei ich aus heutiger Sicht den Eindruck habe, dass sich inzwischen der allgemeine "Waschzwang", vermutlich aufgrund von allumfassender penetranter Werbung, noch um einiges potenziert hat; was sich unschwer an aufdringlichen Geruchsschwaden, die einem beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmittel unangenehm in die Nase steigen, diagnostizieren lässt!

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Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Ljudmilla Ulitzkaja: Medea und ihre Kinder

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

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