Dieser
Roman erschien im Februar 2008. Ich las ihn recht bald. Die Story ist einfach
nur banal! Von Frau Roche hatte ich mir mehr versprochen. Provokation als
alleinige Grundlage eines Buches reicht einfach nicht aus, um mehr als 200
Seiten zu füllen! Obwohl ich mit der Autorin durchaus die eine andere oder These
teile, wie z. B. ihre Kritik an dem Reinigungs- und Hygienewahn der Frauen - der
offensichtlich von Männern erwartet wird - geben Story, Stil und Sprache einfach
zu wenig her. Wobei ich aus heutiger Sicht den Eindruck habe, dass sich
inzwischen der allgemeine "Waschzwang", vermutlich aufgrund von allumfassender
penetranter Werbung, noch um einiges potenziert hat; was sich unschwer an
aufdringlichen Geruchsschwaden, die einem beispielsweise in öffentlichen
Verkehrsmittel unangenehm in die Nase steigen, diagnostizieren
lässt!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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