Direkt zum Hauptbereich

Charlotte Roche: Feuchtgebiete

Dieser Roman erschien im Februar 2008. Ich las ihn recht bald. Die Story ist einfach nur banal! Von Frau Roche hatte ich mir mehr versprochen. Provokation als alleinige Grundlage eines Buches reicht einfach nicht aus, um mehr als 200 Seiten zu füllen! Obwohl ich mit der Autorin durchaus die eine andere oder These teile, wie z. B. ihre Kritik an dem Reinigungs- und Hygienewahn der Frauen - der offensichtlich von Männern erwartet wird - geben Story, Stil und Sprache einfach zu wenig her. Wobei ich aus heutiger Sicht den Eindruck habe, dass sich inzwischen der allgemeine "Waschzwang", vermutlich aufgrund von allumfassender penetranter Werbung, noch um einiges potenziert hat; was sich unschwer an aufdringlichen Geruchsschwaden, die einem beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmittel unangenehm in die Nase steigen, diagnostizieren lässt!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!