Ein spannender Krimi aus Frankreich aus dem Jahre 2012. Quasi mit Bezug zu den Ereignissen um den Anschlag auf „Charlie Hebdo“,
einer Satire Zeitung, bei der am 7. Januar 2015 in Paris bei einem
islamistisch motivierter Terroranschlag, Menschen ums Leben kamen.
Miské, wurde 1964 in Abidjan als Sohn einer Französin und eines
Mauretaniers geboren und wuchs in Paris auf. Bekannt wurde er zunächst
als Dokumentarfilmer. Für „Entfliehen kannst du nie“, seinen ersten
Roman, erhielt er sofort den Grand Prix de la Littérature Policière.
Sein Thema sind islamische Parallel-Gesellschaften in Frankreichs
Vororten, in denen religiöser Fanatismus herrscht. Und hier liegt der
Bezug zum oben erwähnten Anschlag. Sogar „Charlie Hebdo“ wird in dem
Roman erwähnt. Wer einen Einblick in diese Parallelwelt bekommen will,
ist mit diesem sehr guten Roman, der zu einem Thriller wird, bestens
bedient. Erklären kann er pure religiöse Gewalt natürlich nicht, aber
wer oder was kann das schon wirklich…
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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